Hendrik Freischlader hat sich definitiv einen Top Namen in der Musikszene gemacht. Und er beweist, dass man auch als Weißer, auch als Deutscher, den Blues haben und den Blues spielen kann. Das renommierte Magazin BluesNews hat nicht nur deswegen kompetent einen Zusammenschnitt seines Schaffens auf zwei sauber gepressten Vinyl-Scheiben editiert. Im Untertitel von “The Soul Of HFB“ steht “Funk'n'Blues & Ballads“. Das trifft es perfekt. Man hätte noch dazu fügen können: “....& a lot of Leidenschaft und Spielfreude“. Man höre nur “Keep Playin'“ an. Warme fette Hammondorgelsounds, eine groovige Rhythmus-Batterie
treibt souverän an. Freischlader entlockt seiner Fender-Stratocaster messerscharfe Riffs und saugeile Wah-Wah-Einwürfe. Sein tief im Mississippi Wasser gereiftes Solo ist outstanding. Seine Stimmme ist abgeklärt und voller emotionaler Tiefe. Das kommt umso mehr zur Geltung, als die beiden Scheiben mit viel Liebe zum Detail produziert wurden und konsequenterweise sehr gut klingen. Das Doppel-Album, das im wertigen, dicken Karton-Klappcover kommt, enthält 19 Eigenkompositionen und mit “Fire“ eine energiegeladene Cover-Version aus der Feder des großen Mannes des psychedelischen Blues, Jimi Hendrix. Lediglich bei den Besetzungsangaben und bei gefütterten Innenhüllen hat man gespart. Aber darüber kann man, ob der Soundqualität und dem Spaßfaktor leicht hinweghören. wb