Neil Young with Crazy Horse -- Toast

Mit dem bluesigen „Quit“ beginnt das seit 22 Jahren verschollene Album „Toast“ von Neil Young. Der Name „Toast“ kommt von dem gleichnamigen Aufnahmestudio in San Francisco, Kalifornien, USA. Die Stimme von Neil Young wurde hier voller Melancholie, Traurigkeit und Emotionen eingefangen. Das ist übrigens auch der Grund, warum Young das Album so lange unter Verschluss hielt. Es war ihm damals zu traurig, zu persönlich. Es drehte sich um Trennung, Schmerz, Brüche in Beziehungen und düstere Vorahnungen. Aber gerade diese Triebfedern machen dieses Album zu einem genialen Gesamt-Kunstwerk. Klasse, wie Young mit seiner Gibson Les-Paul-E-Gitarre soliert. Mit zugedrehten Höhen kommen die blue notes umso intensiver aus dem warm klingenden Röhren-Amp. Ganz geradeaus und ganz trocken agieren dazu Billy Talbot am Bass und Ralph Molina am Schlagzeug. Sehr geschmackvoll und harmonisch ist auch der Background-Gesang von Youngs Halbschwester Astrid Young und seiner damaligen Ehefrau Pegi Young. Ganz stark mit herrlich verzerrter Gitarre, so wie sie nur Young in seiner ureigensten Art spielen kann, kommt „Goin' Home“. Das ist eine maximal gute Komposition. Seine Band Crazy Horse ist dabei kongenialer Partner. Der Meister selbst streut dezente Pianolinien bei. Mit dem über 13 Minuten langen „Boom Boom Boom“ wird man schließlich verabschiedet. Dieser Song lässt an Intensität nichts mehr zu wünschen übrig. In diesem Lied ist ein gesamter Kosmos an Klangfarben, magischen Riffs, tiefgehender Feinfühligkeit, Ehrlichkeit und elektrifizierender Spannung enthalten. Die Unisono-Passage mit Youngs E-Gitarre und der Trompete von Tom Brady sind der absolute Hammer. Das Solo von Letztgenanntem geht seelentief. Das ist ein wahrliches Jahrhundertalbum ohne jede Übertreibung. Noch dazu, da es durch das Mastering von Chris Bellman bei Bernie Grundman Mastering richtig gut klingt. Das Werk kommt im Klappcover mit bedruckten Innersleeves, inkl. aller Lyrics. Insgesamt befinden sich 7 Songs auf drei sauber gepressten Vinyl-Seiten. Die vierte Seite ziert ein Etching mit dem Crazy-Horse-Logo. bj