John Cale -- Mercy

Derzeit befindet sich John Cale mit seiner Band auf Tour. Im Gepäck hat er dabei sein aktuelles Album „Mercy“. Wir haben uns davon ein paar der streng limitierten (und bereits beim Vertrieb ausverkauften!) Tonträger in transparent violettem Vinyl sichern können. Und das 12-Track-Album ist ein richtig starkes Statement. Geboren wurde John Cale am 9. März 1942 in Garnant, Wales. Der Vollblutmusiker und Komponist genoß eine klassische Ausbildung an den Instrumenten Bratsche und Piano. Im Jahr 1965 war er Gründungsmitglied der legendären Band The Velvet Underground. Diese verließ er 1968 und startete eine bis heute sehr erfolgreiche Solokarriere. Es ist ein Jahrzehnt her, dass Cale ein neues Werk mit eigenen Songs vorlegt. Dabei hat er sich wieder neu erfunden und ist zu neuen klanglichen und kompositorischen Höhenflügen aufgebrochen. Dabei bezieht er auch politisch Stellung und bearbeitet Themen wie Covid 19, Donald Trump, Brexit, Erderwärmung, Bürgerrechte und den scheinbar wieder erstarkenden Rechtsextremismus. Gemeinsam mit Musikern der Band Animal Collective, Sylvan Esso, Laurel Halo, Tei Shi und Actress hat er junge, hochinspirierte Musiker um sich geschart, um gemeinsam mit ihnen ein bedeutendes Werk eingespielt. Das Titelstück eröffnet die Doppel-LP. Eine sehr heimelige Melancholie umgibt den Song. Cales Stimme steht wie eine Mauer im Hörraum. Obwohl er im 80 Lebensjahr ist, klingt seine Stimme kräftig und hat enorme Klangfarben-Strahlkraft. Die Instrumentierung ist sehr spannend und mystisch. „Marilyn Monroe's Legs (Beauty Elsewhere)“ kommt im Zeitlupentempo mit original-analogem Bandrauschen. Dieser Song ist ein Soundschmankerl für Freunde experimentell-expressiv-progressiver Musik. „Moonstruck (Nico's Song)“ beginnt mit einem raffinierten Stakkato-Rhythmus. Cales String-Arrangement veredelt den Track zum perfekten Kunstlied. Dieses Werk ist etwas für anspruchsvolle Ohren. Die Edition erscheint im schön aufgemachten Klappcover inkusive bedruckter Innenhüllen. bj